So dämmen Sie Ihr Haus von außen und innen:
Wärmedämmung – Arten und Befestigungen

Die Übersicht: Was verrät Ihnen der R-Wert über das Dämmmaterial? Von der Wärmeschutzverkleidungen / Wärmedämmverbundsystemen über hinterlüftete Fassaden bis hin zu innenliegender Dämmung. Wir zeigen Ihnen die üblichen Dämmungsarten und wie Sie diese befestigen.

Die Isolierung von Gebäuden zahlt sich aus: Durch die Dämmung eines Gebäudes wird seine thermische Effizienz verbessert und die Heizkosten werden gesenkt. Die wichtigsten Vorteile bei der Isolierung eines Gebäudes sind Energieeinsparung und Wohnkomfort.

Es gibt hauptsächlich 2 Arten von Isolierungsmethoden: Außen- und Innendämmung.

Bei der Dämmung eines Gebäudes können Sie zwischen verschiedenen Arten der Isolierung wählen.
Um die beste Art der Dämmung zu wählen, sollten Sie zunächst Folgendes bestimmen:
-    Wo Sie eine Dämmung anbringen wollen oder müssen
-    Die empfohlenen R-Werte für die zu dämmenden Bereiche

Wie Dämmung wirkt:

Um die Funktionsweise einer Isolierung zu verstehen, ist es hilfreich, den Wärmefluss zu kennen.
Dieser umfasst drei grundlegende Mechanismen:

• Wärmeleitung
• Wärmekonvektion
• Wärmestrahlung

Wärmeleitung, Wärmekonvektion und Wärmestrahlung

Wärmeleitung / Konduktion

Wärmeleitung ist die Art und Weise, wie sich Wärme durch feste Körper bewegt, z.B. wenn sich der Kochtopf auf dem Herd erwärmt und durch die Leitung der thermischen Energie nach und nach auch der Griff des Topfes warm wird.

Konvektion / Wärmeströmung

Bewegt sich die Wärme nicht durch feste Körper, sondern durch Gase oder Flüssigkeiten spricht man von Konvektion. Sie ist der Grund, warum leichtere, wärmere Luft aufsteigt und kühlere, dichtere Luft in Ihrem Haus absinkt.

Strahlungswärme / Wärmestrahlung

Dabei breiten sich elektromagnetische Wellen wie Lichtstrahlen aus. Erst beim Auftreffen auf einen festen Körper beginnt die Wärmeübertragung. Ein Beispiel ist die Infrarotstrahlung.

Die meisten gängigen Dämmstoffe verlangsamen den konduktiven und konvektiven Wärmestrom. Strahlungsbarrieren und reflektierende Dämmsysteme reduzieren den Wärmestrahlungsgewinn. Hier finden Sie eine Übersicht gängiger Dämmstoffe und geeigneter Befestigungsmittel für die Montage an der gedämmten Fassade.

Ein Wort zum R-Wert

Der Widerstand eines Dämmstoffs gegen den leitenden Wärmestrom wird als Wärmewiderstand oder R-Wert gemessen oder bewertet. Je höher der R-Wert ist, desto größer ist die Dämmwirkung. Der R-Wert hängt von der Art des Dämmstoffs, seiner Dicke und seiner Dichte ab. Der R-Wert der meisten Dämmstoffe hängt auch von der Temperatur, der Alterung und der Feuchtigkeitsansammlung ab. Bei der Berechnung des R-Werts einer mehrschichtigen Installation sind die R-Werte der einzelnen Schichten zu addieren.

Außenliegende Dämmung - Arten

Außendämmung ist ein Sammelbegriff für die Dämmung eines Gebäudes an der Außenseite.
Es werden jedoch 3 Arten der Außendämmung von Gebäuden unterschieden:
• Wärmeschutzverkleidung
• Hohlraumdämmung
• Hinterlüftete Fassaden

1. Außenwanddämmung oder Wärmeschutzverkleidung

Definition WDVS

Dämmung einer Wand mit EPS (Styropor)
Aufbau einer WDVS-gedämmten Wand

Die Außenwanddämmung oder Fassadendämmung wird in der Regel als eine Dämmschicht definiert, die an einer bestehenden Wand befestigt wird. Dabei werden Dämmplatten an den Außenwänden des Gebäudes angebracht. Dazu sind neben der Verklebung und der Wärmedämmung selbst auch Dämmstoffhalter notwendig. Diese sind aus schlagfestem Kunststoff oder Metall verfügbar. Die meisten Dämmstoffdübel, wie der Isolierplattendübel IPD, verfügen über eine Europäisch Technische Zulassung (ETA-Bewertung).

Nach der Anbringung werden diese Platten mit einer Schutzschicht überzogen, die aus speziellen Putzen und Armierungsgewebe besteht, die der Außenfassade ein ästhetisches Aussehen verleihen und sie vor der Witterung schützen.

Schritt 1: Produkte zum Anbringen von Dämmplatten an der Fassade:

Diese Art der Dämmung eignet sich perfekt für Massivbauten, bei denen eine Hohlraumdämmung nicht möglich ist und eine Innendämmung einen zu großen Platzverlust bedeuten würde.

Ein potenzieller Nachteil der Außenwanddämmung besteht darin, dass Befestigungen an der Fassade, sowohl von schweren als auch leichten Lasten zu einer Wärmebrücke führen können. Dazu lesen Sie unsen Artikel: Warum Sie Wärmebrücken vermeiden sollten.

Schritt 2: Nachträgliche Befestigung an der gedämmten Fassade - schnell und ohne Wärmebrücke

Wärmedurchgang bei der Befestigung an der Außenfassade minimieren

Das Abstandsmontagesystem ResiTHERM® 16 sorgt für eine thermische Trennung

Heutzutage muss dank innovativer Befestigungstechnik nicht mehr aus Angst vor Wärmebrücken auf eine nachträgliche Befestigung an der gedämmten Fassade verzichtet werden. Selbst bei der Befestigung schwerer Lasten wie Markisen, Vordächern und Kaminrohren an der gedämmten Fassade lässt sich mit modernen Abstandsmontagesystemen die thermische Trennung aufrecht erhalten und der Wärmedurchgang minimieren. 

Neben den Abstandsmontagesystemen ResiTHERM® 16 & 12 für schwere Lasten produziert der Hersteller CELO Befestigungssysteme GmbH am Standort Aichach in Deutschland auch Lösungen für die Leichtbefestigung an der gedämmten Fassade. Das sind zum Beispiel Briefkästen, Kappleisten, Wandanschlussprofile, Lampen, Schilder, Regenfallrohre uvm.

Was die Dämmstoffbefestigungen von CELO gemeinsamt haben: Sie verhindern die Bildung von Wärmebrücken, da sie aus nicht-wärmeleitendem, alterungs-, witterungs- und UV-beständigem Nylon bestehen und durch den integrierten Dichtring die Fassade regendicht versiegelt.

Produkte für die Direktmontage an der gedämmten Fassade:

2. Kerndämmung / Hohlwanddämmung

Definition Kerndämmung / Hohlraumdämmung

Bei der Kerndämmung handelt es sich um eine Dämmung zwischen zwei Mauern, z.B. bei zweischaligem Außenmauerwerk mit einer Vor- und einer Hintermauerschale.

Der Neubau wird direkt mit Dämmplatten zwischen den Wänden ausgestattet, im Altbau kann dagegen in den Hohlraum zwischen den Wänden eine nachträgliche Einblasdämmung z.B. aus Styroporkugeln eingebracht werden.

Lange Dübel für sicheren Halt beim Bauen im Bestand finden Sie hier.

3. Hinterlüftete Fassade

Bei dieser Fassadenunterkonstruktion werden die Wandhalter mit Rahmendübeln befestigt

Definition hinterlüftete Fassade

Eine hinterlüftete Fassade ist ein trocken installiertes System für die äußere Gebäudehülle. Sie kann bei Neubauten oder bei der Renovierung von Gebäuden installiert werden.

Diese Art der Wärmedämmung bildet einen Zwischenraum zwischen der Außenwand des Gebäudes und der Außenverkleidung. Ihr Hauptzweck besteht darin, den Austausch von Wärme und Luft zwischen dem Inneren und dem Äußeren des Gebäudes zu drosseln.

Die hinterlüftete Fassade eine besondere Art der Außenverkleidung. Mit diesem System wird ein Hohlraum geschaffen, durch den die Luft auf natürliche Weise zirkulieren kann, da sich Öffnungen am unteren und oberen Ende der Fassade befinden.

Für die Befestigung der Unterkonstruktion mithilfe von Wandhaltern eignen sich Rahmendübel wie der Multifunktionsrahmendübel MFR. Dieser ist für eine Vielzahl an Untergründen zugelassen und dank der zwei Setztiefen flexibel bei verschiedenen Untergründen einsetzbar. Auch Bolzenanker aus Metall sind eine bewährte Methode zur Befestigung von Unterkonstruktionen aus Metal, sind jedoch nur für Beton geeignet.

Produkte zur Befestigung von Fassadenunterkonstruktionen:

Innenliegende Dämmung - Arten

Bei der Innendämmung wird die Innenseite der Außenwänden gedämmt, um die Wärmeleistung der Immobilie zu verbessern.

Bei der Innendämmung wird nicht zwischen verschiedenen Arten unterschieden, sondern nach Methoden.
Es gibt vier Hauptmethoden für den Einbau:

1. Aufkleben von Verbundplatten direkt auf die Innenwand

Bei dieser Methode wird die Dämmung z.B. in Form einer Verbundplatte aus EPS-Dämmschicht, isolierter Dampfsperre und Kaschierung aus Gipskarton direkt auf die Innenwand geklebt.

Die Platten können mit einem speziellen Klebstoff direkt auf die Wand geklebt werden. Falls erforderlich, können auch mechanische Befestigungen verwendet werden. Lücken zwischen den Platten an den Decken- und Bodenkanten sollten vor dem Verputzen mit Kitt ausgefüllt und abgeklebt werden, um die Kontinuität der Dampfsperre zu gewährleisten. Die Gewährleistung einer durchgehenden Dampfsperre ist die einzige wirksame Methode, um einen in der Wand auftretenden Kondensationspunkt zu vermeiden.

PRO - CONTRA

Wenn die Wand relativ flach und in gutem Zustand ist, kann dies eine effektive und schnelle Methode sein.

Diese Produkte sind zwar teuer, doch wird dies durch die Schnelligkeit des Einbaus bis zu einem gewissen Grad wieder ausgeglichen.

Das Problem bei dieser Methode ist die Anbringung schwerer Gegenstände wie Küchenschränke und das Aufhängen von Bildern, Spiegeln usw. Hierfür gibt es zwar spezielle Befestigungsmittel, jedoch sind diese mit größerem Installationsaufwand verbunden.

2. Innendämmung mittels Ständerwerk

Hierfür gibt es 2 Optionen oder Möglichkeiten:

1. Ständerwerk hinter der Dämmung

Damit ist die Befestigung der Latten an der Wand unter der Dämmung gemeint, um eine gleichmäßigere Befestigung der Dämmung zu erreichen.

Diese erste Methode ist die gängigere und kann bei sehr unebenen Wänden die beste Lösung sein. Die Dämmung ist jedoch starr und wird mit den Latten verschraubt, was unweigerlich zu Perforationen in der Dampfsperre führt.

2. Befestigung der Latten auf der Dämmung

Diese Methode ist weniger verbreitet, hat aber einige deutliche Vorteile. Bei dieser Methode wird eine halbsteife Mineralwollmatte an der Wand angebracht. Darauf werden in angemessenen Abständen Latten mittels Schraube direkt durch die Latte und die Dömmung befestigt.

Auf die Lattenkonstrouktion können dann Gipsplatten montiert werden. Die Vorteile der „Warmlattenmethode“ liegen darin, dass die Lattung durch die Isolierung warm gehalten wird und daher weniger wahrscheinlich verrottet. Außerdem sind die Latten direkt unter den Gipsplatten zugänglich, so dass Bilder einfacher aufgehängt werden können. Um schwerere Gegenstände wie Küchenschränke aufhängen, können zusätzliche Latten angebracht werden.

Bei der Dachdämmung unterscheidet man – je nachdem, ob die Dämmung auf, zwischen oder unter den Sparren angebracht ist – zwischen Aufsparrendämmung, Zwischensparrendämmung oder Untersparrendämmung.

Geeignete Produkte:

3. Einziehen einer Trockenbauwand

Bei der dritten Option wird eine neue Trockenbauwand errichtet, die in der Regel 100 mm stark ist und zwischen den zwei Wänden einen Hohlraum von ca. 40 mm aufweist. Diese Option beansprucht mehr Bodenfläche als die anderen Optionen.

Sie ist auch teurer und nicht gerade effektiv, es sei denn, es handelt sich um sehr feuchte Außenwände. Der Hohlraum zwischen der neuen Ständerwand und der bestehenden Wand muss nach außen belüftet werden, damit die Feuchtigkeit abgeführt werden kann.

4. Aufbringen von Verputzdämmung

Es gibt noch eine vierte Möglichkeit der Innenwanddämmung: das Auftragen eines Dämmputzes direkt auf die Wand.

Dies ist vor allem bei Steinwänden sinnvoll, bei denen die Atmungsaktivität gewahrt werden soll. Dabei wird entweder ein Hanf- oder Kork-Kalk-Gemisch verwendet (wobei der Hanf oder der Kork für die Isolierung sorgt), oder es werden Kalkputzschichten auf eine Kork- oder Holzfaserplatte aufgetragen.

Mit dieser Option wird der gewünschte niedrige Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) nicht erreicht - in der Regel sind etwa 0,5 W/m2 das maximal erreichbare.

Trotz allem hat diese Art der Innendämmung einige Vorteile:
-    Die Luftdichtheit wird durch die Abdichtung von Rissen und Fugen erheblich verbessert
-    Sie sorgt für eine warme Innenoberfläche
-    Und das Wichtigste: Da sie atmungsaktiv ist, verhindert sie die Bildung von Staunässe.

Dämmmaterialien und Befestigungen

Im Folgenden sehen Sie die wichtigsten Arten von Dämmstoffen und mit welchen Produkten auch nachträglich an der gedämmten und verputzten Wand montiert werden kann. Welche am besten geeignet ist, hängt von der jeweiligen Anwendung ab. Im Zweifel sehen Sie in unserem Dämmstoffdübel-Guide, welcher Dämmstoffdübel in welchem Untergrund welche Last übertragen kann:

Hartschaumplatten

Hartschaumplatten (z.B. von Kingspan oder Celotex) isolieren besser als die Alternativen und sind daher dünner und benötigen weniger Volumen. Sie können auch eine Dampfsperre enthalten. Für Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) aus EPS-Styroporplatten oder Hartschaumplatten eignen sich die Isolierplattenschraube IPS und der Isolierplattenschraubdübel IPSD mit 80 mm Länge, zum Beispiel für die Montage von Wandanschlussprofilen und Kappleisten.

Mineralwolle

Mineralwolle wie Rockwool oder Knauf ist weit verbreitet. Sie sind in der Regel als halbstarre Matten oder Steppdecken erhältlich. Durch die weniger dichte Struktur bieten diese Materialien Dübeln weniger starken Halt, weswegen Isolationsdübel- und schrauben mit ausgeprägtem Gewinde von Vorteil sind. Hier ist beispielsweise der Isolationsdübel IPL 95DS für die Befestigung von Regenfallrohren an mit Mineralwolle gedämmten WDVS-Fassaden.

Natürliche Materialien

Dazu zählen z.B. Holzfaserdämmstoffe, Kork (z. B. Ty Mawr) oder Schafwolle. Diese Art der Dämmmaterialien stellen für diejenigen eine gute Wahl dar, die ein hohes Maß an Atmungsaktivität wünschen und denen die Umweltfreundlichkeit der in ihrem Bauvorhaben eingesetzten Produkte wichtig ist. Natürliche Materialien gasen auch nicht aus (geben keine Giftstoffe ab). Ist die Außenfassade mit Holzfaserdämmplatten gedämmt, werden für nachträgliche Befestigungen wie Lampen oder Schilder die Isolierplattenschrauben IPS-H und IPSD-H empfohlen, die direkt durch den Putz in den Dämmstoff eingeschraubt werden können und so Zeit sparen.

Haben Sie Fragen rund um die Neuheiten für die WDVS-gedämmte Fassade von CELO und wie Sie mit diesen wärmebrückenfrei an der Wärmedämmung montieren, zögern Sie nicht, uns über unser Kontaktformular zu kontaktieren. Wir antworten Ihnen schnellstmöglich.